Mittwoch, 2. Oktober 2013

Kurz-Rezi: Tagebuch aus der Hölle von Jeffrey Thomas





Originaltitel: Letters from Hades
Autor: Jeffrey Thomas
Verlag: Festa
Übersetzer: Doris Hummel
Seitenzahl: 272
Preis:  13,95 Euro
Genre: Horror / Fantasy
ISBN-10: 3865520960
ISBN-13: 978-3865520968
Quelle









Die Warnung eines Toten an uns, die noch Lebenden.

Dies sind die Aufzeichnungen eines Mannes, der nach seinem Selbstmord in der Hölle erwacht – denn dort landen alle Menschen, außer bibelfeste Christen. Fragt den Papst, der wird es Euch bestätigen.
Eine Welt des Leidens und ewigen Sterbens.

Wie all die anderen armen Seelen muss der Mann endlose Qualen ertragen – denn in der Hölle stirbt man nicht. Und die vielen Dämonen haben nur eine Aufgabe: Ungläubige zu foltern und zu bestrafen.
Als der Mann die schwerverletzte Dämonin Chara findet, die von einigen rebellischen Verdammten an einem Baum gekreuzigt wurde, überkommt ihn Mitleid. Er befreit Chara und damit löst er eine sich langsam vollziehende Kettenreaktion aus, die zur letzten Schlacht zwischen Himmel und Hölle, Engel und Dämonen führt ...






Fantasievoll, düster und sehr Ideenreich

 

Die Einführung, das Kennenlernen sind aufregend. Ein Mann erzählt seinem Tagebuch wie sein neues Leben nach dem Selbstmord beginnt. Die Einreise zur Hölle findet statt und man merkt, der Autor hat viel, viel Fantasie. Wie zeichne ich die Unterwelt die nicht durch das eintönige Foltern der Verdammten langweilt? Indem man sich von der ursprünglichen Vorstellung löst. Hier ist die Hölle kein Schlund aus dem Flammen nach dem Himmel lechzen und an dem an jeder Ecke eine Seele nach Erlösung schreit. Es ist Land. Städte, Schulen, Arbeitsplätze. Karge Landschaften, Berge, farbloser Himmel. Barmherzige Engel die voller Mitleid auf einen herab blicken? Auch danach sucht man vergebens. Tauchen Engel in der Hölle auf, machen sie sich auf die Jagd und morden zum Vergnügen. Die Arten der Bestrafung, die Dämonen, Gott selbst. Nur um zu erfahren was für eine Hölle Jeffrey Thomas erschaffen hat, lohnt es sich rein zu lesen.

 Ermüdend, wenig Sympathie und Spannungsarm

Zu Beginn ist man noch sehr interessiert was alles kommen wird. Was wird dem armen Kerl noch alles widerfahren? Wie sieht seine Zukunft aus? Das und die Neugier welche Hölle sich der Autor vorstellt animieren zum Lesen. Aber es passiert nicht viel spektakuläres oder aufregendes. Es erinnert an das Leben auf der Erde. Arbeiten gehen, Geld verdienen, ins Cafe gehen.. Auch die Geschichte hält den Spannungsbogen nicht oben. Eine Rebellion in der Hölle, eine Liebesgeschichte zwischen zwei ungleichen Personen. Nur die Kulisse wurde gewechselt, ansonsten unterscheidet sie sich nicht viel von anderen Geschichten die sich für dieses Drama entschieden haben. Normalerweise erreicht die Spannung in einem guten Thriller zum Ende hin ihren Höhepunkt, was hier leider nicht der Fall war. Je weiter ich dem Ende zuging, desto anstrengender empfand ich das Lesen. Viel zu vorhersehbar und schwunglos tröpfelten die Sätze auf die letzten Seiten nieder.



Wer hier mit einer Hölle rechnet wie sie Dante Alighieri beschrieben hat, wird enttäuscht werden. Beeindrucken wird sie einen dennoch. Mit Bedacht und viel Kreativität erschafft Jeffrey Thomas eine Hölle die dem Leben auf der Erde nicht sehr unähnlich ist. Doch dabei bleiben Figuren und die Geschichte auf der Strecke.
Wer für zwischendurch eine düstere und detailreiche Erzählung über das Leben in der Hölle lesen möchte und dabei keine hohen Ansprüche stellt, der wird mit diesem Buch ein paar unterhaltsame Stunden erleben. Mein Fall war es jedoch nicht und ein weiteres Buch von Jeffrey Thomas werde ich nicht lesen.




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